Geht das?
Diese Frage bewegt mich gerade. Sie wühlt mich sehr auf. Ich habe Sie noch nicht beantwortet.
Viele Ziele und Arbeitsweisen der Piratenpartei gefallen mir. Sie entsprechen meiner Vorstellung von Demokratie. Viele Tools ( Internetwerkzeuge), die die Mitglieder der Piratenpartei erarbeiten und/oder nutzen finde ich großartig. Sie ermöglichen eine ganz neue Form der Bürgerbeteiligung.
Und doch fühlt es sich an wie Partei und das finde ich unangenehm.
Wenn ich nicht sehr darauf achte wie ich mich verhalte, richtet sich mein Fokus nach innen.
Arbeit in der Partei, Rechtfertigung innerhalb der Partei, Hoffnungen auf die Partei, Kritik an der Partei,….
Die Partei wird zum geschlossenen Block der durch die Gesellschaft stampft. Eine Machtmasse durch Schulterschluss mit permanentem Abklopfen, ob noch alle dabei sind.
Nach dem Beschluss zum Grundeinkommen, der mit 2/3 Mehrheit angenommen wurde, gab es dann auch eine vielbeachtete und hochgelobte Mahnung und Aufgabenstellung, man müsse nun auch das überstimmte Drittel wieder mitnehmen und sich besonders um Dialog bemühen.
Diesen besonderen Fokus auf die eigenen Reihen verstehe ich nicht. Ich kann doch auch sagen: Ich respektiere und schätze Eure Meinung. Vielfalt ist eine Bereicherung.
Geht dann noch die alte Form Partei?
Auch gehört: „wie vermitteln wir diesen Beschluss nun den Menschen“. Den Menschen draußen ?
Darum gefällt mir „Partei“ nicht besonders, darum mein Impuls in viele Parteien gleichzeitig einzutreten und die Grenzen mit aufzulösen.
Sind die Piraten eine Partei, die das Parteien- und Blockschema rot, gelb, grün, schwarz,…mit auflösen kann, oder kommt nun einfach die frische Farbe orange hinzu?
Ich arbeite mit, bin aufgenommen in die einzige Partei meiner Vorauswahl die Doppelmitgliedschaft zulässt. Meine Lernaufgabe ist, mich von Partei an sich nicht blenden und beeinflussen zu lassen.
Ich möchte den Bereich „Partei“ unseres gesellschaftlichen Lebens aber auch nicht meiden und aussparen.
Ich bemühe mich, genau wie sonst auch, um freies Denken und Handeln.
Eine Parteimeinung wirklich zuvertreten hinter der ich nicht stehe, ist mir unmöglich. Beschluss hin, Beschluss her. Ich möchte auch niemand anderen zu persönlichen Verbiegungen bewegen.
Geht dann die Form Partei noch?
Über die Aufmerksamkeit die das Grundeinkommen erhalten hat, weil sich 756 Bürger in einer Partei dafür ausgesprochen haben, freue ich mich und staune gewaltig.
52973 unverbundene Bürger, die sich offen für Einführung des Grundeinkommens ausgesprochen haben werden anders wahrgenommen.
Was ist Partei? Welche Rolle spielt die Presse?
Viele offene Fragen…
Ich lerne am Besten beim Tun.
Herzlich, Susanne
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