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Ein neuer, klarer Besteuerungsvorschlag

01. September 2011 | Archiv | 0 Kommentare

Ein schon älteres, sehr lesenswertes Interview auf das ich heute aufmerksam gemacht wurde. Vielen Dank!

„Weniger bringt mehr“

„Seit 20 Jahren wirbt der amerikanische Ökonom Edgar Feige für ein Steuerkonzept, das diejenigen zur Kasse bittet, die Geld bewegen.

Das wäre billiger für die Arbeitnehmer, einfacher für den Staat – und ein Albtraum für die Wall Street.“

Quelle: brand eins 01/2009 – SCHWERPUNKT: Wirtschaft neu

Auszüge:

„Geldgeschäfte machen heute 85 Prozent aller weltweiten Transaktionen aus. Durch den technischen Fortschritt sind die Kosten für diese Transaktionen stark gesunken. Hinzu kommt, dass diese Geschäfte streng genommen nicht einmal besteuert werden. Das ist einer der Hauptgründe für ihr rasantes globales Wachstum, aber die Konsequenzen werden uns erst jetzt klar. Deswegen lautet mein Grundgedanke: Alle diese Transaktionen sind zu besteuern, egal, ob ich einen Scheck von meiner Tante einreiche oder Banken untereinander mit Devisen handeln.“……….

Noch einmal: Wie soll das praktisch funktionieren, wenn Sie jede Geldtransaktion besteuern wollen?

Indem wir bereits bestehende IT-Systeme nutzen und die Steuerzahlung automatisieren und elektronisch abwickeln. Banken und andere Finanzdienstleister müssen bereits heute jede Kontenbewegung detailliert aufzeichnen. Diesen bestehenden Zahlungssystemen, die international funktionieren, verpasst man ein Programm, das bei jeder Transaktion die entsprechende Steuer automatisch abzieht und auf ein Treuhandkonto überträgt, das jedem einzelnen Kundenkonto fest zugeordnet ist. Diese Zwischenstufe dient dem Datenschutz, denn nur von diesem Konto fließt die Steuer dann direkt an den Staat, ohne dass die Regierung Einblick in jede einzelne Transaktion hat. Das Ganze hat noch einen weiteren Vorteil: Die Regierung erhält ihre Steuereinnahmen jeden Tag und nicht wie etwa in den USA vierteljährlich. Zudem kann man die wichtigen Indikatoren beinahe in Echtzeit verfolgen – eine zeitgemäße Buchhaltung, wie sie sich für das 21. Jahrhundert gehört, die sich große Firmen bereits heute leisten.“…….

„In meinem System sollte die Regierung nur die Spielregeln festlegen – also den rechtlichen, den monetären und den Sicherheits-Rahmen gewährleisten. Der Staat ist dabei nichts anderes als ein Supermakler, der die Geschäfte zwischen allen Parteien erleichtert. Ein solcher Makler kassiert für seine Arbeit eine Provision. Genau das ist meine Automated Payment Transaction Tax, kurz APT Tax. Sie ist eine Nutzungsgebühr, die alle Teilnehmer an den Staat und damit an unsere Gesellschaft zu entrichten haben. Sie ist sicher und verlässlich – und mit ihr wären alle anderen Steuern hinfällig.“

Ein sehr lesenswertes Interview und der erste interessante und einfache Besteuerungsvorschlag den ich neben der Konsumbesteuerung/Ausgabenbesteuerung sehen kann.

Habt Ihr davon schon gehört? Was meint ihr dazu?

Herzlich, Susanne

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